Der Kreislauf des Steinobstkerns: vom Abfall zum Phosphatfilter und alternativenDüngemittel
Steinobstkerne sind ein besonders in den Obstbauregionen Ostösterreichs wie z.B. der Wachau umfangreich anfallender Reststoff der Obstverarbeitung. Für diesen bisher nur gering genutzten Rohstoff wurde im Rahmen dieses Projekts ein Produktionspfad entwickelt, mit dem über die Zwischenstufen der chemischen Modifikation und Pyrolyse der Obstkerne ein Sorptionsmittel für Phosphat hergestellt werden kann. Das Phosphat kann durch Sorption an den pyrolytisch hergestellten Pflanzenkohlen aus Abwasser, z.B. auch aus Grauwasser, entfernt werden. Die mit Phosphat beladenen Sorbentien können in weiterer Folge als landwirtschaftliches Düngemittel zur Bodenverbesserung eingesetzt werden.
Das Verfahren wurde mit Marillenkernen, Kirschkernen und Nussschalen getestet. Die ersten beiden Materialien zeigten sich etwa gleich gut geeignet, während das Phosphat-Sorptionsvermögen von Nussschalen deutlich niedriger lag. Eine chemische Modifikation mit Mg-Salzen vor der Pyrolyse verbesserte im Vergleich zu nicht modifizierten Marillenkernen das Sorptionsvermögen etwa um den Faktor 10.
Laufzeit: 2017-2019
Projektpartner*innen:
Kontakt: gerhard.soja@ait.ac.at

Zerkleinerte Marillenkerne vor und nach der Karbonisierung im Pyrolyse-Reaktor