Kombinierte in-situ Sanierung mit Hilfe von Biokohle und Kompost für PAK- und schwermetallkontaminierte Böden
Im Rahmen des KOKOSAN Projektes wurde die Anwendung von qualitätsgesicherter Biokohle und Kompost als umweltfreundliche in-situ Sanierungsstrategie entwickelt, welche für Mischkontaminationen in der ungesättigten Bodenzone geeignet ist. Organische Schadstoffe und Schwermetalle sollen durch Sorption an Biokohle an der Verlagerung in Richtung Grundwasser gehindert werden, während der Kompost den mikrobiologischen Abbau organischer Schadstoffe fördern soll. Die Methode zielt dabei auf die Sanierung von leicht bis mittel kontaminierte Böden ab, welche als Restkontaminationen nach einer erfolgten Sanierung von „Hotspots“ auftreten können.
Biokohlen und Komposte wurden auf ihr Potential für den Sanierungseinsatz untersucht. Diese Hilfsstoffe wurden umfangreich charakterisiert und ein Abbauversuch von polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) wurde zur Kompostauswahl durchgeführt. Untersuchungen zur Sorption von Zn, Cd, As, PAK sowie NSO-PAK zeigten ein hohes Immobilisierungspotential für PAK, NSO-PAK, Zn und Cd, wohingegen As durch die untersuchten Materialien nicht immobilisiert werden konnte. Zur vertiefenden Untersuchung des Abbauverhaltens von PAK und NSO-PAK wurden umfangreiche Abbauversuche mit Hilfsstoff-Boden Mischungen durchgeführt. Die Abbauversuche zeigten einen gesteigerten Abbau von PAK und NSO-PAK durch Kompost, wohingegen Biokohle durch die bessere Sorption von PAK und NSO-PAK den Abbau naturgemäß verlangsamte, jedoch nicht verhinderte.
Untersuchungen zu Schadstoff Transport- und Abbau in mit Biokohle-Kompost behandelten Böden in Kleinlysimetern konnten die Untersuchungen im Wesentlichen bestätigen. Abschließend wurde ein technischer Leitfaden zur Biokohleauswahl für den Sanierungseinsatz erarbeitet.
Laufzeit: 2015-2017
Projektpartner*innen:
Kontakt: thilo.hofmann@univie.ac.at

Mikrolysimeter-Anlage zur Untersuchung der Verlagerung von Schadstoffen in Bodensäulen